Montag, 2. Oktober 2017

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Warum breche ich die Tour ab? Warum nach 6 Wochen? Ich mache den Versuch mir selbst über die Gründe klar zu werden. 

Auf der einen Seite ist der Abbruch nicht verwunderlich. Während der gesamten Tour plagen mich Zweifel in vielerlei Hinsicht - auch am eigenen Vermögen. Bin ich physisch und mental in der Lage so eine lange Tour - auch alleine - zu gehen? 
Was ist mit dem Willen, die Tour auf jeden Fall - komme, was da wolle - zu Ende zu führen. Oder will ich schlicht die Erfahrung einer Langstreckenwanderung machen, es müssen ja nicht gleich 3 Monate sein? Will ich nicht vor allem eine schöne, spannende, erlebnisreiche Wanderung in grandioser Landschaft genießen? 

Auf der anderen Seite "läuft" es. Ich habe mit Bedacht geplant, komme zwar in den Herbst aber bin dann weiter südlich. Der Winter kann warten. Die Hütten sind ab Mitte September  geschlossen, aber die Noträume der Hütten sind offen. Ich habe wichtige Erfahrungen gesammelt. Schwierige Situationen - wie extrem schlechtes Wetter - kann ich vermeiden, andere - wie einsame Passwanderungen und Flussquerungen - habe ich bewältigt. Oben im Fjäll ist es unglaublich schön. Es gibt keine gesundheitlichen Einschränkungen, die Ausrüstung ist zwar schwer aber okay für mich, ich kann gut zwanzig Kilo tragen, und ich bin fit wie schon lange nicht mehr. 

Warum also? In den folgenden Posts werde ich den einen oder anderen Grund näher beleuchten. Das Gewicht des Rucksacks, das Wetter, die Route und Wegführung, der mangelnde Komfort in Zelt und Hütte, Gesellschaft und Einsamkeit, meine Familie und Freunde,  mein Zuhause, ... und möglicherweise führt das dann dazu, dass ich erneut einen Versuch starte. We'll see. 

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