Freitag, 3. August 2018

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Day 28  gröna bandet   505,64 km 🌥

Pos  N 64 20 558  E 14 22 562
Loc   Hällingsåfallet  479 m
Acc   Stuga
Dis    27.18 km
Sta    08.30
End   18.30
Tim    10 hrs


People on the trail - Jelin, 11 and Jul, 9 



... with their two dogs Raija and Ris (... not sure about the correct spelling).

Kurz hinter den Sami sommarstugarna am Lobbersjön machte ich Pause an einem Flusslauf, um meine Wasserflasche zu füllen. Ab und an hatte ich Stimmen hinter mir gehört, konnte aber niemanden entdecken. 
Zwei Kinder kamen mit zwei Hunden den Weg hinunter und querten den Bach. Jelin, 11 und Jul, 9 waren - wie sich später herausstellte - auf dem Weg zu ihrer Großmutter nach Munsvattnet. Ein einsamer Weg von zwei bis drei Stunden durch Fjäll und Wald. Das Mädchen sprach Englisch und so gelang eine gewisse Verständigung. 
Ich hatte mich bezüglich des Wegs vergewissert. ‘This is the right path, I have walked this so many times!’ Sie hatten verstanden, dass mein Weg derselbe war. Ich hatte den Eindruck, dass sie gelegentlich warteten, so dass ich wieder aufschließen konnte. Denn beide, so klein sie waren, legten ein flottes Tempo vor! Raija zog kräftig an der Leine, die sich die Kinder abwechselnd um den Bauch banden. Ris lief frei und hörte aufs Wort. 
‘Your dogs are very well trained and educated.’ ‘Yes’, she said, ‘that’s because we are Sami’! Beide trugen das typische Messer der Samen am Gürtel. 
Als der See ‘Munsvattnet’ in der Ferne auftauchte, wies das Mädchen mit ausgestrecktem Arm darauf. Jul kam zu mir zurück gelaufen ‘See? The Lake. Man ser sjön.' Ja, sehr schön, dachte ich, mich an das Wortspiel erinnernd, das ich in den neunziger Jahren auf einem Poster entdeckt hatte, das die Gegend um den Rogen (See) darstellte. 

Weiter unten, wir hatten das Fjäll längst hinter uns gelassen, um uns Wald und Sumpf, entdeckten die beiden Blaubeeren. Und ehe ich mich’s versah, streckte mir eine Kinderhand Moltebeeren entgegen. ‘Tack så mycket, Jul.’
Auf dem Weg lagen große Klumpen mit Blaubeeren. Bärenlosung? Raija schnüffelte einige Male und wälzte sich dann mit dem Rücken darin. 
Plötzlich standen wir an einem Bachlauf, die Brücke zerstört! Kein Hinüberkommen ohne nasse Füße! Jelin und Jul zeigten sich unbeeindruckt: ’We try left’, gingen ein Stück und fanden eine Furt, an der wir den Bach queren konnten!

‘Do you hear?’ Ich konnte das Rauschen eines größeren Flusses vernehmen. ‘We will be at the bridge soon!’

Die Kinder hatten es nicht mehr weit. Jul lief jetzt mit den Hunden vorneweg. Jelin zeigte auf einen flachen Stein mitten auf dem Weg. Ein mit Filzstift geschriebener Hinweis auf den erwarteten Abzweig nach Hällingsåfallet. Den ‘Pfad’ hätte man leicht übersehen können. Hier, noch vor Munsvattnet trennten sich unsere Wege. 

Ich war schwer beeindruckt von der Selbstverständlichkeit mit der sich diese beiden Kinder in dieser Landschaft bewegten! Selbstbewusst, sicher, offen und frei! Es sollte übrigens nicht lange dauern und ich hatte mich wieder einmal verlaufen. Aber das ist eine andere Geschichte.  

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