Freitag, 13. Juli 2018

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People on the trail - Paul

Sonnentau 
Paul interessierte sich für die ethno-biologischen Zusammenhänge, die Wechselwirkungen zwischen Flora und Fauna und Mensch und Kultur insbesondere in subpolaren bzw. arktischen Gebieten. 
Er kannte sich gut aus in der Fjällbotanik, wies mich immer wieder auf interessante Pflanzen und Blumen hin, übersah weder Knabenkraut noch den unscheinbaren Sonnentau. Er aß von dem einen Kraut die Beeren, von anderen die Samen, kaute auf Stengeln, probierte Wurzeln und Knollen. Begeisterung pur! Mein Gehtempo ließ ihm Zeit dafür. War ich doch deutlich langsamer als er. Nur Hjorton, die Multebeeren ließ er stehen, weil sie ihm nicht schmeckten. Gut für mich! Auch die ersten Blaubeeren waren schon reif und würden uns hoffentlich in den Norden begleiten. 




Er konnte mit einfachsten Mitteln Feuer machen. Von einem Stück Kiefernholz schabte er Holzmehl und entzündete dies mit Feuerstahl. ‘Besonders harzhaltiges Holz findet sich am unteren Ende abgestorbener Äste.‘ Er hatte es im letzten Jahr während seines Aufenthalts bei einer Sami Familie bekommen.
Voller Leidenschaft schlug er mit einem Eisen Funken aus einem Stück Quarz, bis ein Stückchen Chaga zu glühen begann. Vorsichtig platziert in einem trockenen Grasbüschel und mit Hingabe gepustet - schon schlugen Flammen empor!

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